Die Begriffe “KI” (künstliche Intelligenz) oder auch englisch “AI” (artificial Intelligence) sind längst im täglichen und üblichen Sprachgebrauch angekommen. Viele hatten damit natürlich in seinen Urformen auch schon in der Vergangenheit einmal Kontakt. Eben immer da, wo standardisiert Abläufe automatisch nach einer vorhergehenden Sortierung zu erledigen sind. Ohne eine gewisse intelligente Automatisierung zu leben (in der Arbeitswelt zumindest) können wir uns deshalb auch nicht mehr vorstellen.
Was ist “KI”?
“KI”, ist technisch gesehen, das Konzept menschliches Lernen und Denken auf den Computer zu übertragen und ihm damit eine Art Intelligenz zu verleihen. Ein Programm also, welches Daten verarbeitet und eigene Ergebnisse liefert. Statt für jeden Zweck neu programmiert werden zu müssen, kann eine “KI” danach eigenständig Antworten finden und selbstständig Probleme lösen oder auch “kreativ” werden, in dem es Bestehendes neu “mischt” oder daraus Neues erzeugt.
Das klappt natürlich nicht in allen Belangen immer gleich gut. Noch nicht.
Kommt zu einer Art “Programm” also noch eine Art “Intelligenz” dazu, die fast eigenständig “denkt”, dann wird das gewünschte Ergebnis noch individueller und auch angepasster. Dies kann man sich heute schon am Beispiel von PC-Spielen, Musik, generierten gesprochenen Texten, Suchanzeigen oder auch in anspruchsvoll generierten Bildern (z. B. durch die Software Midjourney oder stability ai) erleben.
“KI” für die Erstellung von Medien birgt natürlich auch Gefahren für das Urheberrecht, wenn die Basis dafür z. B. Millionen Bilder oder Texte von anderen aus dem Internet sind. Hierzu wurde erst kürzlich in der “Page” ein Artikel veröffentlicht, der die “KI” diesbezüglich als ethisch verwerflich und “eine massive Gefahr für den Schutz des Urheberrechtes” ansieht. Dazu gibt es auch bereits laufende Klagen: https://page-online.de/branche-karriere/getty-und-kreative-klagen-gegen-stability-ai/
Auch in vielen anderen Bereichen hält die “KI” Einzug: Als interessantes Beispiel möchte ein Unternehmen nun auch “Roboter” als Anwälte für Gerichtsverfahren in den USA einsetzen. Bisher ist dies noch nicht erfolgt aber die Zukunft wird zeigen wie weit das gehen kann.
Designer, Medien und “KI”
Derzeit experimentieren schon viele Firmen mit “KI” und nutzen dies auch direkt für Projekte. Nutella lies sich z. B. durch künstliche Intelligenz gestützte Software sieben Mio. individuelle Verpackungen gestalten und die Firma Stich Fix nutzt “KI”, um individuell gestaltete Kleidung herzustellen. Diese Ideen sind in jedem Falle interessant und auch technisch sehr spannend.
Wir gehen auch davon aus, dass z.B. in der Werbung und im Internet vieles von solchen Prozessen bald mehr profitieren wird und z. B. auch das Generieren von Texten oder Bildern stark vereinfacht. Damit können dann auch die Wünsche von Kunden sicher noch gezielter erfüllt werden.
Auch die Agentur Shutterstock kündigt neue Tools für mit “KI” erzeugten Bildern an.
Die “Gretchenfrage”
Die eigentliche Frage des Artikels ist aber “Verändert KI die Welt?”. Betrachtet man das objektiv, was sich in Planung befindet ist die Antwort darauf sicher ein deutliches “Ja”. Schon die Dampfmaschine hat im 19. Jahrhundert die Arbeitswelt extrem verwandelt, “KI” könnte schon bald selbiges in gleichem Ausmaß tun. In zahlreichen Artikeln wird derzeit über das Thema deshalb sehr stark spekuliert und auch philosophiert.
Ein Artikel ist uns in diesem Tagen besonders aufgefallen, da er Konzepte für bestimmte Projekte mit künstlicher Intelligenz für Designer beschreibt und auch eine Art “Fahrplan” enthält, wann man denn etwas von den neuen Änderungen im Medienbereich vermehrt sehen wird:
https://uxdesign.cc/navigating-the-ai-revolution-how-designers-can-stay-competitive-7798bc664210
Die Schattenseiten
Natürlich werden damit auch wieder Arbeitsplätze in den jeweiligen Branchen verloren gehen. Bei jeder Art von Automatisierung ging es ja meist um Kostensenkung und Produktivitätssteigerung.
Auch Urheberrecht und Schutz von geistigem Eigentum müssen dort natürlich weiterhin eine Rolle spielen. Denn wenn die Grundlage nur “geklautes” Material von anderen ist, darf man ein von “KI” geschaffenes Werk nicht verkaufen oder kommerziell einsetzen.
Eine weitere Kehrseite ist, dass auch Kontrollorgane diese Techniken nutzen werden, um jede noch so kleine Verfehlung leichter zu ahnden als bisher. Denn auch bei der Überwachung und Steuerung werden wohl in Zukunft diese Systeme verstärkt Einzug halten. Hier ist dann am Ende wieder die Politik gefragt uns vor diesen übergriffigen Systemen gut zu schützen und man den Menschen noch Mensch sein lässt.