WordPress gehört heute (Stand 2023) zu den weltweit beliebteste Content Management Systemen neben “Typo3” und eine Reihe anderen Systemen. Seit einigen Jahren gibt es aber auch Anbieter auf dem Markt (vor allem aus den USA) wie “Squarespace” und “Wix”, die einen schnellen Einstieg zu einer ansehnlichen Seite in kurzer Zeit versprechen. In diesem Beitrag vergleichen wir “Squarespace” und “WordPress” miteinander.
Damit der Artikel nicht zu lange wird, sehen wir uns nur ein paar für uns relevante Aspekte an.
Squarespace vs. WordPress: Ein schneller Überblick
Bevor wir uns näher mit beiden Systemen befassen, möchten wir einen kurzen Überblick über den Ansatz der einzelnen Tools zum Aufbau einer Website geben:
- Einfache Bedienung und Zugänglichkeit für Anfänger
- Die Flexibilität, Websites anzupassen und individuelle Funktionen einfügen.
WordPress ist in der Basis recht einfach zu bedienen, ermöglicht aber auch komplexe professionelle mehrsprachige Websiten, Blogs und Shops.
Auf der anderen Seite versucht Squarespace, die Dinge so einfach und unkompliziert wie möglich zu halten. Dafür büsst man aber deutlich Flexibilität ein. Wer nicht unbedingt eine professionelle Website braucht, kann sich hier also auch einmal “ausprobieren”.
WordPress gehört zu den “Open Source” Konzepten und Squarespace zu einem kostenpflichtigen Service, der nur als Paket mit Providing angeboten wird.
WordPress kann dagegen auf jedem kompatiblen Server installiert werden – ohne Zusatzkosten oder wird von bekannten Anbietern wie “Ionos” oder “Strato” sowieso angeboten.
Für die meisten Gelegenheitsanwender ist jedoch für den schnellen Aufbau der Editor von Squarespace recht praktisch. Webseiten Betreiber aus Deutschland oder der EU müssen aber mit rechtlichen Problemen leben, da die z. B. die voreingestellten Schriften bei squarespace nur über Google-Server eingebunden werden, d.h. diese müssen um in Deutschland rechtlich einwandfrei betreiben werden zu können, dort separat eingebunden werden. Dies ist für manchen Anwender schon eine Hürde.
Wie einfach ist es, eine Website mit diesen Plattform zu erstellen?
Wenn man nach dem schnellsten Weg sucht eine ansprechende Website aufzubauen dann ist Squarespace sicher eine gute Wahl. Squarespace mag nicht so flexibel sein, aber manchmal reichen die Ergebnisse für private Webseiten schon aus. Damit ist es mit WordPress zwar immer noch einfach, eine Website zu erstellen aber tatsächlich nicht so einfach wie Squarespace.
Aber Achtung: Wer z.B. auch professionelle Mail braucht etc. sollte grundsätzlich nur mit einem Provider in Deutschland arbeiten und auch dort seine Domain hosten.
Squarespace
Mit diesem Tool bekommt man nur ein “komplett” Paket, also Hosting und Domain samt dem Editor in einem. Man muss sich dafür ein Squarespace-Konto anlegen. Dann wählt man eine Vorlage aus und los geht es. Der ganze Prozess kann buchstäblich in wenigen Minuten erledigt werden, sofern man Texte und Bilder schon parat hat.
WordPress
Im Gegensatz zu Squarespace muss man sich bei einem Provider wie “Ionos” oder “Strato” für Webhostingpaket entscheiden und anmelden und dazu eine Domain mieten, um WordPress nutzen zu können. Dies ist im Grunde der gleiche Vorgang wie bei Squarespace nur ggf. etwas ‘verwirrender’.
Dann kann man die WordPress-Software installieren (meist ist dies aber ebenfalls recht einfach), bevor man beginnen kann eine Seite aufzubauen. Dazu sollte man sich auch generell etwas mehr informieren, wie z. B. optimale Einstellungen aussehen oder sich beraten lassen, denn das System bietet hier wesentlich mehr an, als man zunächst zu brauchen scheint. WordPress ist ja ursprünglich als Blog-System konzipiert worden.
Dennoch kann auch hier der Erstellungsprozess recht schnell gehen, wenn man starten will. Sobald WordPress installiert ist, kann man sich eine “Arbeitswebsite” ansehen. Wie bei Squarespace kann man dann das Aussehen der Website natürlich abändern indem man ein WordPress-Theme installiert (ungefähr gleichwertig mit den Vorlagen von Squarespace). Diese können erstellt bzw. programmiert werden oder auch einfach auch dazu gekauft werden.
Wie viel Kontrolle hat man über die Funktionalität der Website?
Dank seiner umfangreichen Bibliothek von “Plugins” und “Themes” von Drittanbietern (oder von der dmms.de) ist WordPress der im Punkt Flexibilität der klare Gewinner, wenn es um die Tiefe der Kontrolle und Funktionalität geht. WordPress hat gefühlt Zehntausende von Plugins, welche die Funktionalität erweitern, während man bei Squarespace doch recht beschränkt ist.
Squarespace
Mit Squarespace kann man Änderungen von einem einzigen Interface aus vornehmen.
In dieser Schnittstelle kann man:
- Inhalte ändern
- Designstile anpassen
- Hinzufügen von benutzerdefiniertem CSS
- Einrichten des Trackings für Google
- Wählen, welche Schaltflächen für das Social Sharing angezeigt werden sollen.
- Steuere die grundlegenden SEO-Einstellungen für deine Seite.
Man kann sogar eigene Designs per Drag & Drop auf Basis von Inhaltsblöcken erstellen:
Erstellen einer Seite mit dem Squarespace Drag and Drop Editor:
Hier hat tatsächlich etwas mehr Kontrolle, als viele der WordPress-Fans dies Squarespace zuschreiben würden. Aber man hat man immer noch nicht annähernd die Kontrolle und Möglichkeiten, die man es mit WordPress hat. Das liegt daran, dass Squarespace eine ganz wichtige Komponente fehlt – Plugins von Drittanbietern. Das ist von diesem System aber bewusst so gewählt.
WordPress
Wenn es darum geht, Änderungen an einer Website vorzunehmen, hat WordPress alles, was Squarespace hat … plus ein ganzes Bündel mehr. WordPress verfügt wie schon erwähnt über viele Plugins, die man zur seiner Website hinzufügen kann, um ihre Funktionalität zu erweitern.
Pagebuilder für WordPress
Angenommen man möchte, wie beim “Squarespace’s Page Designer”, Designs per Drag & Drop erstellen. Dies erreicht man auch bei WordPress entweder mit einem ganz eigen programmierten Theme oder mit zahlreichen hochwertigen Pagebuildern.
Derzeit setzen wir nur in wenigen bestimmten Fällen Pagebuilder ein. Der Grund ist Flexibilität und auhc Performance, denn Pagebuilder können die Ladezeiten stark erhöhen. Am Markt erscheint uns neben dem Platzhirschen “Oxygen” der “Elementor” die besten Alternativen derzeit zu sein.
Wie sieht es mit eCommerce aus bzw. Shops aus?
Während eCommerce möglicherweise nicht für jeden eine Rolle spielt, wird man viel mehr Flexibilität erreichen, wenn man auf WordPress setzt.
Aber auch Squarespace unterstützt eCommerce. Aber es ist im Vergleich zu WordPress recht eingeschränkt. Zusätzlich zu den allgemeinen E-Commerce-Funktionen ist eine Besonderheit von Squarespace, dass es eine integrierte Cart Recovery-E-Mail-Funktion beinhaltet. Dieses Feature wird aber auch mit einem WordPress eCommerce-Shop ermöglicht – aber dies benötigt aber ein Plugin von Drittanbietern.
Bei Squarespace kann man zwischen drei Zahlungs-Gateways wählen:
- Stripe
- PayPal
- Apple Pay
Im Vergleich zu den Zahlungs-Gateways von WordPress ist das eine winzige Liste. Bei WordPress gibt es ein fast unbegrenztes Angebot.
Und schließlich gibt es noch einen großen Nachteil bei Squarespace: Wenn man nicht auf die teureren E-Commerce-Pläne umsteigt (ab 30 US-Dollar pro Monat), berechnet Squarespace eine Transaktionsgebühr von 2-3% zusätzlich zu den Gebühren für die Kreditkartenverarbeitung. Hier muss man mit mindestens an osten von 312 Dollar pro Jahr rechnen.
WordPress
Es gibt eine Reihe von verschiedenen Plugins, die WordPress in einen voll funktionsfähigen E-Commerce-Shop verwandeln können. Zwei der beliebtesten sind:
- WooCommerce – für physische Produkte (obwohl man damit auch virtuelle Produkte verkaufen kann).
- Easy Digital Downloads – konzentriert auf die Unterstützung beim Verkauf digitaler Produkte.
Über diese grundlegenden eCommerce-Plugins hinaus kann man zusätzliche Plugins hinzufügen, um die Funktionalität des Shops zu erweitern. Bei den verschiedenen Zahlungsanbieter entstehen natürlich ebenfalls Gebühren, aber WooCommerce selbst bleibt kostenfrei.
Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Aspekte, es lohnt sich dazu auch die vielen Tutorials im Web anzusehen.