Wie der Computer den Mensch
auf den Mond brachte

Vor über 60 Jahren landeten tatsächlich Menschen auf dem Mond. Damit wurde für die Raumfahrt ein faszinierendes neues Kapital aufgeschlagen. Millionen Menschen verfolgten die Reise auf der ganzen Welt und waren begeistert, was man bei der NASA bis zu dem legendären Satz „It’s small step for me, but a giant leap for mankind … “ geschafft hatte. Aber da gab es noch mehr, was vor 60 Jahren begann.

Ein „handgestrickter“ Computer fliegt mit

In den 60ziger Jahren gab es natürlich bereits Computer, Rechenmaschinen und Datenverarbeitung. Aber es gab das Problem, dass Arbeitsspeicher knapp und diese damaligen Geräte immens groß waren. Gespeichert wurde auf Band oder auch auf Lochkarten. So war eine der großen Leistungen des Apollo-Programmes auch, einen leichten Computer zu bauen, den man in eine Raumkapsel einbauen konnte. Dazu musste für die Navigation und Steuerung auch noch entsprechende Software programmiert werden.

Der RAM-Speicher lag beim dafür teils aus Holz gebauten AGC (Apollo Guidance Computer) bei 2 Kiloworten (2048) und der ROM-Speicher für die gespeicherten Navigationsprogramme bei 36 Kiloworten (damals wurden üblicherweise die Speichergrößen in „Wörtern“ und nicht wie heute in Bytes oder Zeichen angegeben. Begriffe wie Kilowörter (KW) mit 1024 Wörtern (2 10 ) und Megawörter (MW) mit 1.048.576 Wörtern (2 20 ) wurden dabei normalerweise verwendet. Mit der Standardisierung auf 8-Bit-Bytes und Byte-Adressierbarkeit ist die Angabe von Speichergrößen in Byte, Kilobyte und Megabyte dann zur Norm geworden).

Die festen Programme wurden mit feinen Drähten auf Spulen „gestrickt“, um die Zustände 0 und 1 darzustellen. Man kann sich kaum vorstellen was dies für eine Arbeit war so ein Programm zu erstellen.
Dennoch schaffte es Apollo 11 samt Crew trotz Problemen mit dem AGC zum Mond und wieder zurück.

In diesem Beitrag erklärt Robert Willis in seinem faszinierenden Vortrag „Light Years Ahead | The 1969 Apollo Guidance Computer“ wie dieser Computer entstanden ist, wie man damit arbeitete und welche Probleme es gab.

Weiterer Artikel zum Thema und zur Software Entwicklerin Margaret Hamilton, die den Code für die Apollo-Software damals entwickelt hat und wie sie auch noch die Crew unterstützte und rettete:

https://www.vox.com/2015/5/30/8689481/margaret-hamilton-apollo-software?fbclid=IwAR22h3Jtl41CzLYjkt6LVbBtD_UZDN1yVHAPrrgn_InymkVFkb-HFuW4n7c